der Welt sahen. In den Fluten des Mains fanden sie die harte
Strafe für ihre böse Tat.
6. Nun betreten wir die Brücke in scharfein Anstieg von dein
Mainkai aus. Wir halten uns beim Überschreiten rechts. Die
von Sachsenhausen kommenden Leute gehen links. Der Fußsteig
ist sehr schmal, an der engsten Stelle noch keine 3 Schritte (1,22 m)
breit. Auch die Fahrstraße ist lauge nicht breit genug für den starken
Verkehr. Sie ist nur halb so breit (7,42 bis 8,94 m) wie die
Fahrstraße auf der Wilhelmsbrücke. Kein Wunder, daß man mit
dem Plan umgeht, die Brücke abzubrechen und an ihrer Stelle
eine neue zu bauen. Dies ist um so notwendiger, als die Brücke
schon recht durch das Alter gelitten hat. Die roten Sandsteine
an dem Geländer zeigen es uns deutlich. Sie sind verwittert und
bröckeln ab.
Dagegen sieht der Sandstein au dem Denkmal Karls des
Großen fast noch wie neu aus. Das ist leicht zu verstehen. Das
Standbild ist kaum 70 Jahre alt. Um
so älter aber ist die Brückenmühle aus
derselben Seite. Sie ist schon mehrere
Male ab- ,
gebrannt,
zum letzten
Mal vor
etwa 100
Jahren.
Rechts von
ihr sichren
zwei Trep-
pen aus die
Maininsel.
Über den
Türen zu Brückenmühle,
deu Treppen sieht man einige merkwürdige Figuren aus Sandstein.
Der alte Mann mit dem langen Bart und dem breiten Ruder in
der Linken soll den Mainfluß darstellen. Was aber bedeuten die
beiden dicken, drolligen Burschen über dem andren Eingang? Der
eine lädt eine Kanone, der andre schaut zu, und der Fratzenkopf
darunter lacht höhnisch und streckt ihnen die Zunge heraus. „Kauonen-
steppel" nennen die Leute diese beiden drolligen Kameraden. Ob
60
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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23
Nebenflüsse und Gebirge von Bingen abwärts
Abb. 19. In einer Kruppschen Kanonen-Werkstatt.
Krupp viele Bergwerke in Deutschland und im Auslande, sowie noch Fabriken in
andern deutschen Städten und eine Schiffbauanstalt in Kiel (die Germania-Werst).
In allen diesen Anstalten zusammen (Essen eingeschlossen) arbeiten 69000 Arbeiter.
Frauen und Kinder dieser Arbeiter mitgezählt,' kommt man auf die Summe von
230000 Menschen, darunter 38 000 Schulkinder. Die Kruppschen Arbeiter und
Beamteu können also mit ihren Familien eine Stadt wie Kiel oder Duisburg
füllen. Die Kruppsche Rieseusabrik ist nach und nach herangewachsen aus einer
kleinen Werkstatt, die vor 100 Jahren von einem fast mittellosen Mann, namens
Friedrich Krupp, gegründet wurde! Sein kleines Häuschen steht noch heute in-
mitten der gewaltigen Anlagen.
Von Dortmund aus führt ein Kanal nach der Ems und durch diese zur Nordsee.
Er heißt Dortmund - Emskanal. Der Kanal soll später bis zum Rhein ver-
längert werden. Durch ihn können die Kohlen ans dem Ruhrgebiet gauz auf
deutschen Wasserwegen nach allen Küstenplätzen gebracht werden.
5. Die Staaten von Bingen abwärts.
Siehe die Staatenkarte von Deutschland: Der Rhein gehört von Bingen ab § 19
fast ganz der preußischen Rheinprovinz an. Bis zur Lahn bildet er die Grenze
zwischen der Rheinprovinz und der Provinz Hessen-Nassau. Der Taunus gehört
also zu Hessen-Nassan, der gegenüberliegende Huusrück zur Rheinprovinz. In
Hessen - Nassau lernten wir bis jetzt erst eine Stadt kennen, Wiesbaden. Was
weißt du über sie zu sagen? — Lies aus der Staatenkarte ab: Welche Städte
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Extrahierte Personennamen: Krupp Friedrich_Krupp Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Kiel Kiel Duisburg Dortmund Nordsee Dortmund Rhein Deutschland Rhein Rheinprovinz Taunus Hessen-Nassan Rheinprovinz Hessen Nassau Wiesbaden
Autor: Meyer-Wimmer, J., Dreyer, Friedrich, Meyer, Johannes
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
428
Mied und studierte nun die Rechtswissenschaft, seit 1877 wurde er im auswärtigen Amte zu Berlin beschäftigt, wo er gegenwärtig als Legationsrat lebt. Ta er an dem Feldzuge 1870 teilgenommen hatte, konnte er seine großen Heldenlieder V i o n-oille (1870) und Sedan (1875) aus eigener Anschauung schaffen. Seine Tramen: Ter Mennonit; Die Herrin ihrer Hand; Die Karolinger; Harold; Väter und Söhne; Die Ouitzows; Der neue Herr u. a. sind von echt dramatischer Kraft und Gewalt. Neben ihm sind noch zu nennen Gerh. Hauptmann und Joh. Sudermann.
Hinter dem Interesse an der gelehrten Arbeit und an der Wissenschaft, ist gegenwärtig der Anteil an der Dichtung etwas zurückgetreten. Dieuuoch dürfen wir hoffen, daß gerade durch die gelehrte Arbeit auch unsere Dichtung mannigfache Anregung und Förderung finden wird. Wollte man in der Dichtung der Gegenwart nach einem charakteristischen Zuge suchen, der aus eine weitere Kunstentwickelung hindeutet, so dürfte man denselben in dem Wiedererwachen unserer nationalen Heldensage und in dem wachsenden Verständnis finden, das den vollendeten Kunstwerken unserer altgermanifchen und mittelhochdeutschen Poesie zu teil wird.
Die Malerei sehen wir in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts noch einen Schritt weiter gehen, als in dem vorhergehenden Zeitraum. Deutsch, ja das war sie im innersten Wesen geworden, aber allgemein deutsch. „Das ganze Deutschland soll es sein" — „sowieit die deutsche Zunge klingt", das war so der Ton, wie ihn Schnorr, Schwind, zum Teil auch Richter und andere anschlugen. Doch diese deutsche Zunge, wie klang sie so verschieden in Nord und Süd, — wie anders trug sich, schwätzte und lachte der leichtlebige Rheinlänber, als sein Vruber ba oben am einsamen Belt, wo die Möve zieht! Wie anders bachten und gebärbeten sich bieselben Deutschen auf dem ernsten Märkerfaub, als unten im Schwabenwinkel. Welch eine wuuberbare Mannigfaltigkeit! Mit den Eisenbahnen waren sich die Stämme näher getreten, man hatte sich kennen, sich verstehen gelernt. Mit den Eisenbahnen drohten aber auch die Stammoriginale von Nord und Süb, die malerischen Trachten, das charakteristische Geplauber mehr zu verschwinben. Mit liebenber Sorgfalt fing man an, den Spuren der sich leise verwischenben Stammesunterschiebe nachzugehen. Man
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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— 187 —
3. Der Fluß ist ein Gabenspender.
4. Flüsse sind oft wichtige Handelsstraßen.
5. Sie können aber auch großes Unglück herbeiführen.
6. Seen schmücken eine Gegend.
7. Auch sie sind Gabenspender.
8. Es gibt natürliche und künstliche Wasserstraßen.
9. Kanäle verbinden Flüsse.
V. Wohnorte.
1. An Flüssen entstanden die meisten und größten Wohnorte.
2. Günstige Lage, Gewerbefleiß der Bewohner und Fürsten-
gunst befördern das Emporblühen der Wohnorte.
3. Mit der Zeit ändert sich das Bild der Wohnorte.
Vi. Beschäftigung.
1. Die Beschäftigung der Bewohner hängt ab von der Beschaffenheit
des Bodens und von seinen Schätzen.
2. Manche Menschen gewinnen die Rohstoffe, andere verarbeiten sie,
wieder andere tauschen sie aus.
3. Wo mehr Waren erzeugt werden, als man braucht, wird der
Überschuß verkauft. Er wandert von Hand zu Hand, in fremde Orte und
Länder: es wird Handel getrieben.
4. Der Handel wird durch gute und zahlreiche Verkehrsmittel
begünstigt.
5. „Fleiß bringt Brot, Faulheit Not!"
6' „Arbeit ist des Bürgers Zierde,
Segen ist der Mühe Preis."
(Schiller.)
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— 259 —
„Warfen" oder „Warten") genannt werden und den Bewohnern
und allen ihren Habseligkeiten als Zufluchtsort bei Überschwemmungen
dienen. Vor diesen können die Marschländer nur durch einen Gürtel
breiter, flacher Wälle (Deiche) geschützt werden. Man uuterscheidet
Binnen- und Seedeiche. Mit dem letztern Namen wird der äußerste
Damm bezeichnet, der gegen das Meer schützt und meist unmittelbar
an der Küste hinläuft. Wenn das Land gegen das Meer hin an-
wächst, werden nene Deiche errichtet, wodurch die alten zu „Binnen-
deichen" werden. Die Höhe der Deiche beträgt 3—4 m, zwischen
der Weser- und Elbemündung sogar 12 m. Durch die Deiche wird
das den Fluten abgewonnene Land vor Überschwemmung und Ver-
heerung geschützt. Dankbar erkennt der Marschbewohner ihren hohen
Wert an und nennt sie „das güldene Band" des Landes. Aber
trotz der Sorgfalt und des großen Kostenaufwandes, mit denen für
Erhaltung und Verbesserung der Deiche gesorgt wird, vernichten hin
und wieder gewaltige Springfluten des Meeres, die Deiche zer-
reißend, den Fleiß mühevoller Jahre. In frühern Jahrhunderten
wurden selbst weite Laudstrecken von den schäumenden Wogen ver-
schlungen. Hiervon geben die Zuidersee wie der Dollartbusen Zeugnis,
ferner die vielen kleinen Inseln von der Mündung der Schelde bis
zur Küste Schleswigs, welche Überreste des früher zusammenhängen-
den Dünenzuges und des ehemals hinter diesem liegenden Marsch-
landes sind.
Atmenleben.
Wenu „unten" das Gras schon gemäht und als Heu eingebracht
ist, dann kommt in den Alpen der „Auftrieb" — das Vieh wird
auf die hochgelegeuen, saftigen Weiden geführt. Alle Vorbereitungen
zum Auszuge sind getroffen. Die Sennerin (auch Almeriu oder
Schwaigerin genannt) hängt der Leitkuh die Almglocke um, und
sobald diese ertönt, gerät alles Vieh in unruhige, aber freudige Be-
weguug. Es drängt in Hast nach der Thüre, um ins Freie zu
kommen, und brüllt aus voller Kehle. Das ist gleichsam der erste
Gruß an die fette Weide. Alle Hausbewohner sind versammelt; dem
Vater treten wohl Thränen in die Augen, weil er sich von den
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— 60 —
hervor, für die aus der griechischen Götterwelt Zeus (lat. Juppiter) und Artemis eintraten. Für das alltägliche Gewerbe des Landbaus waren besonders wichtig der Natur- und Kriegsgott Mars, der Saatengott S a t ü r n u s , der Herdengott F a u n u s und viele kleinere Naturgottheiten (b. i. Verkörperungen von Naturerscheinungen). Auch unpersönliche Begriffe würden von den Latinern zu Gottheiten erhoben, z. B. Fortuna, die Glücksgöttin, Iustrtia, die Göttin der Gerechtigkeit, Konkörbia, die Göttin der Eintracht. In jedem Hause gab es einen Altar, wo unter Leitung des Hausvaters die Renaten (b. i. Hausgötter) verehrt und durch Darbietung von Opfergaben erfreut würden; auch die M a n e n, die Seelen der Abgeschiebenen, fanben fromme Verehrung. Eine große Neigung zu Aberglauben war der Frömmigkeit der Latiner beigemischt (vgl. o. Etrusker).
Dies echte Bauernvolk zerfiel in breißig Gaue, die in einem losen Bnttbe vereinigt waren. Er fanb alljährlich seinen Ausbruck in einem feierlichen Bunbesfeste zu Ehren des Juppiter auf den Höhen der Albanerberge, welche die natürliche Festung von Latium barstellten. Eine zweite gemeinsame Opferstätte hatten die Latiner in dem Heiligtum der Diana auf dem Berge Aventinus, bet am Tiber lag.
In jebem der breißig Gaue war der Lanbbesitz unter runb hunbert Geschlechter (gentes) verteilt, die ihn durch ihre Geschlechts-ültesten ober Häuptlinge verwalteten. Als Mittelpunkt eines ieben Gaus biente die Burg (arx), die ein stark umwallter Hügel war. Hierhin flüchteten in Kriegszeiten die Gutsbesitzer des flachen Landes ihre Greife, Weiber und Kinder und all ihren beweglichen Besitz. Hier erfolgte an bestimmten Tagen die Rechtsprechung über Streitfälle und Verbrechen; hier stcmben auch die Heiligtümer, an bettelt die gottesdienstlichen Feiern für den Gau stattfanben. Der angesehene Geschlechtsälteste, dem die Leitung der Gerichtssitzungen und der Gottesbienste übertragen war, hatte zugleich den Gau nach außen zu vertreten; man nannte ihn rex (b. i. König).
Vorort des Latinischen Bunbes war seit alten Zeiten der Gau der Albaner, bessen Burg Alba longa bet Mittelpunkt von Latium war. Es entstaub ihm aber ein Wettbewerber im Gau der Rämner, bett seine günstige Lage am Tiber be-sonbers wichtig machte. Nicht nur der Hanbelsverkehr auf dem bis zum Ramnergau schiffbaren Flusse trug zu feinem Aufsteigen bei, sonbern auch der feinbliche ober friebliche Verkehr mit bett Nachbarvölkern. Denn der Gau grenzte im Osten an die Sabiner, von betten ein Gau unmittelbar an der Grenze auf dem Hügel Qut -r tn ali s feine Burg hatte. Und noch wichtiger war, daß der Tiber die Nord grenze Latiums gegen die Etrusker bildete; auf dem ttörd-
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
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Extrahierte Personennamen: Gaus
Extrahierte Ortsnamen: Iustrtia Latium Latium Nord
— 48 —
4. Landgraf Ludwig und seine Gemahlin Elisabeth gleichen sich in ihrer Fürsorge. — Ludwig förderte deu Handel, wie wir aus der Geschichte mit dem Krämer sahen, Elisabeth sorgt in mannigfacher Weise sür die Armen. Beide sorgen für ihr Bolk. Auch Ludwig der Eiserne sorgte für sein Volk (nachdem er in der Landgrafenschmiede hart geworden war) indem er die Edelleute bestrafte, die das Volk bedrückten. (Iv, 3.)
Iv. 1. Stichworte: Verkehrswege früher und jetzt. Armen- und Krankenhäuser. (Einzutragen.)
2. „Wohlzuthun und mitzuteilen vergesset nicht, denn solche Opfer gefallen Gott wohl." „Du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst."
3. Ein guter Fürst sorgt für sein Volk.
V. Zusammenstellung der Verkehrswege, der Straßen, der Eisenbahnen, welche Den eignen Heimatsort berühren oder in der Nähe sich befinden.
Wie wir die Sprüche erfüllen können. —
5. Einheit.
Ziel: Ludwigs Zug nach dem heiligen Lande.
1. Das heilige Land? — Palästina, wo einst der Herr Jesus wandelte, von dem wir so viele Geschichten kennen, z. B. . . .; in welchem die heiligen Städte liegen: Bethlehem, wo er geboren wurde, Nazareth, wo er aufwuchs, Kapernaum, Kana, Na in, wo er Wunder that, Jerusalem, die Hauptstadt des Landes, wo er gekreuzigt wurde, starb und begraben liegt.
Warum zog der Landgraf wohl dorthin? — Er wollte diese heiligen Orte besuchen, sie kennen lernen, dort beten. Ein frommes Gefühl zog ihn dorthin. Er wollte eine Wallfahrt in das heilige Land unternehmen, wie Ludwig der Springer eine solche seiner Sünden halber nach Rom unternommen hatte.
Welchen Weg mußte Ludwig einschlagen? — Der Weg wird auf der Karte gezeigt: die den Kindern schon bekannten Länder, Gebirge, Flüsse, Meere, durch und über welche er ziehen mußte, werden dabei der Reihe nach genannt.
Ob er wohl allein reist? Ob er Elisabeth mitnimmt? — Wohl kaum, denn damals war das Reisen sehr beschwerlich; da blieben die Frauen zu Hause. Freilich wenn er sie nicht mitnahm, wird der Abschied sehr schmerzlich gewesen sein; denn die Reise dauerte sehr lange, und leicht konnte man auf derselben Schaden nehmen oder gar umkommen (Räuber; Sturm auf dem Meere, Krankheit zc).
Ii a. Das Lesestück: „Ludwigs Zug nach dem heiligen Land."
1. Zur Besprechung:
Wer hatte den Kreuzzug veranlaßt? — Der Papst (der oberst Geistliche der Katholiken, wie wir früher hatten); er gebot dem Kaiser
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Elisabeth Ludwig Ludwig Ludwig_der_Eiserne Ludwig Ludwigs Jesus Ludwig_der_Springer Ludwig Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Palästina Bethlehem Nazareth Kapernaum Kana Jerusalem Rom
Iv
Vorwort
Gewicht darauf, hierin etwas „neues" bieten zu können, daß es doch
nach 3 oder 4 Jahren wieder „neu gelernt" werden muß. Meinen
verehrten Collegen, die mich auf manche Unrichtigkeit der früheren
Auslage aufmerksam gemacht haben, sage ich meinen herzlichsten Dank.
Ich biete Ihnen in dieser neuen Ausgabe sogleich wieder ein neues
Feld ihrer für mich schätzenswerthen Aufmerksamkeit.
Dresden, am Sonnabend vor Palmarum 1876.
Z. Rüge.
Die im Texte verwendeten Zeichen bedeuten:
T — Telegraph.
— Eisenbahn, nur in außereurop. Ländern angedeutet.
= Dampfer, Dampfschiffahrt I
^ - und schiffbar.
^ ^ Segelschtffahrt |
tä — Hasenplatz.
m — Meter; -ni. ü. M. — Meter über d. Meeresspiegel,
ein ^ Centiureter.
Fl — Fluß.
£ — Pfund Sterling.
$ — Dollar, Pesto, span. Piaster.
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Bilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte.
glücklichen Volke zu helfen, schenkte er ihnen Saatkorn, Pferde und Baumaterial, so daß sie wieder mit dem Aufbau der Häuser und der Bestellung der Äcker beginnen konnten. Um den Ackerbau zu fördern, rief er Bauernfamilien aus andern Ländern nach Brandenburg; diese wandelten die wüsten, öden Gegenden in fruchtbare Ackergefilde um und pflanzten durch ihre wackere Arbeit wieder rechte Lust zum Ackerbau in die Herzen der Brandenburger. Weiterhin ließ es der Fürst sich angelegen sein, in der Bewirtschaftung seiner Güter den Bauern ein Muster der Ordnung und Sparsamkeit zu geben. Hier wurde ihnen auch gezeigt, wie es angefangen werden müsse, um den Ackerbau lohnend und ergiebig zu gestalten. Ein solches Grundstück wurde dann späterhin in einzelne kleine Parzellen geteilt und an verarmte Unterthanen für mäßige Pacht abgegeben. Somit war es auch den Ärmsten möglich, wieder ein Eigentum zu erwerben. — Um die leeren Gärten mit Bäumen zu schmücken, verordnete er, daß jeder junge Mann, ehe er heiraten dürfe, sechs Obstbäume gepfropft und sechs Eichbäume gepflanzt haben müsse. — Die Wohlfahrt des Landes suchte er fernerhin durch eine zweckentsprechende Ausgestaltung des Handels zu befördern. Er sorgte für Verbesserung der Wege, Brücken und Dämme und schuf Postverbindungen, durch welche der Verkehr zwischen den größeren Orten des Landes vermittelt wurde. — Durch Anlage von Kanälen suchte er die Wasserwege abzukürzen, um auf diese Weise eine größere Billigkeit der betreffenden Handelsartikel zu erzielen. So ließ er den Mühlroser Kanal bauen, der Oder und Spree verbindet und dadurch eine bequemere Verbindung zwischen Frankfurt a/O. und Magdeburg herstellt. In seinen landesväterlichen Bestrebungen wurde er von seiner Gemahlin Louise Henriette auf das trefflichste unterstützt. Im Verein mit ihr ließ er sich auch die Hebung der Bildung seines Volkes angelegen sein; daher richtete er schon aus die Gründung von Volksschulen in Berlin und der Umgegend sein Augenmerk. Vornehmlich aber war er auf die Gründung höherer Schulen bedacht. Durch sein Mitwirken entstand die Universität Duisburg a. Rhein; fernerhin bereitete er die Gründung der Universität Halle vor. — Die Gewerbthätigkeit tut Lande machte die erfreulichsten Fortschritte. Manch' neuer Industriezweig wurde durch die fremden Einwanderer eingeführt, auch trugen dieselben wesentlich zur Belebung der schon vorhandenen bei. So betrieb man den Tabaksbau mit großem Eifer; es entstanden um diese Zeit die ersten Tabaksspinnereien; außerdem wurden Stahl- und Gewehr-, Seiden- und Zuckerfabriken ins Leben gerufen. Überall im Lande herrschte reges Leben und fröhliche Thätigkeit, und dadurch ward am trefflichsten gezeigt, welch' herrliche
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Louise_Henriette
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Frankfurt Magdeburg Berlin Rhein
Der Mensch als Bewohner der Erde und im Verein. 103
diener, die Landjäger oder Gensdarmen und, die Soldaten. Zum
Lehrstande gehören alle Lehrer an niedern und höher» Schulen,
die Geistlichen, die Gelehrten und Schriftsteller, die Künstler,
wie Mahler, Bildhauer, Tonsetzer, Tonkünstler.
12. Was die (5'lic-tr der Familie und dcs Staates verbinde.
In den Familien bildet sich die Zuneigung der Personen zu
einander, die Liebe, aus. Die Eltern lieben ihre Kinder, die
Kinder die Eltern und sich unter einander als Geschwister. Mit
der Erweiterung der Gemeinschaft wird auch die Liebe allge-
meiner.
Die Glieder eines Staates, eines Volkes, lernen sich als
solche lieben. Man gewinnt lieb die gemeinsame Sprache oder
die Muttersprache; man lernt schätzen die gemeinsamen Sitten
und Tugenden, und verabscheuen, was die Ehre seines Volkes
schändet; man lernt schätzen die gemeinsame Verfassung und
Obrigkeit; man lernt lieben den Fürsten und sein Haus, durch
welches Gott dem Lande seine Segnungen zuwendet.
Neunter Abschnitt.
Verbindungsmittel zur Erleichterung des Ver-
kehrs zwischen den Bewohnern verschiedener
Orte, Gegenden, Länder und Erdtheile.
1. Die verschiedenen Verbindungsiniltcl und deren Zweck.
Je mehr und je bequemere Verbindungswege vorhanden sind,
desto leichter kann das Bedürfnis des Menschen, gesellig zu
leben, befriedigt und desto leichter können die Erzeugnisse des
Bodens und des Gevvcrbileisses der verschiedenen Länder und
Gegenden gegen einander ausgetauscht werden. Deswegen legt
man auf dem Lande Fahrwege, Strassen und Eisenbahnen an,
baut über Bäche und Flüsse Stege und Brücken, deswegen
sucht man die Wasserstrassen zu erhalten und zu vermehren,
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TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]